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Vor Anker / Land unter: Ein Film mit Sterling Hayden

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Deutschland 1982 – Drehbuch und Regie: Wolf-Eckart Bühler, Manfred Blank – Kamera: Bernd Fiedler – Ton: Manfred Blank – Schnitt: Manfred Blank, Wolfgang Richter – 44 Minuten –

Eine fürs Fernsehen geschnittenes Porträt unter Verwendung für den Film LEUCHTTURM DES CHAOS nicht genutzter Takes. Laut Bühler galt LEUCHTTURM DES CHAOS als nicht sendfähig: „Ein Zwei-Stunden-Film mit einem Säufer, der ständig vor der Kamera trinkt und raucht und Haschisch raucht und obszöne Worte spricht.“

Aus Wolf-Eckart Bühlers Nachruf auf Sterling Hayden "Vale, Wanderer!":

Deine Liebe zur See und zu den großen Segelschiffen mag romantisch gewesen sein, die Arbeit auf ihnen aber umso härter. Wenn es stimmt, dass der Seemann ohne Heimat ist, dann bist Du der geborene Seefahrer gewesen. Mit 16 Decksjunge auf Fischkuttern im Nordatlantik, mit 20 die erste Weltumsegelung, mit 22 das Kapitänspatent und mit 23 Eigner eines Schoners, der einmal Kaiser Wilhelm gehört hatte und mit dem Du eine Schiffslinie in der Südsee betreiben wolltest; den „blonden Wikinger“ haben sie Dich genannt, und als der Schoner sank und Du Geld für einen neuen brauchtest, haben sie Dir geraten: „Geh doch zum Film!“ Alles schien Dir in den Schoß zu fallen. Mit 24 betratst Du die schwankenden Planken der Paramount Studios, ein „männliches Starlet“, das vor der Kamera „seinen Arsch nicht von seinem Ellenbogen unterscheiden konnte“ und dem man zwei Hauptrollen eher nachwerfen musste denn aufzwingen konnte. Als hättest Du es schon vorher gewusst, war Dein Rettungsanker der Krieg; nur einem potentiellen Helden verzeiht man den Vertragsbruch. „Sterling Hayden schmuggelt auf seinem eigenen Schiff Waffen und Munition durch die deutschen Blockaden nach Südamerika... macht die Adria unsicher mit allem was schwimmt und unterstützt den heldenhaften Kampf der jugoslawischen Partisanen gegen den Faschismus... Hollywood plant Verfilmung der Lebensgeschichte von Sterling Hayden...“ Die Realität ist zuweilen die größte aller Plattitüden.

Doch davor sei die Ironie! Die Geschichte macht Bocksprünge, und der Held ist immer auch der Hanswurst; und wenn es stimmt, dass der Seemann ohne Heimat ist, dann ist auch der Sozialist ein vaterlandsloser Geselle. Titos Männer haben Dich so sehr beeindruckt, dass Du nach Ende des Krieges nicht nur der Partei beigetreten, sondern sogar wieder nach Hollywood zurückgekehrt bist. Was kann ein Seemann, der ein Marxist geworden ist, hast Du bei Dir gedacht, schon groß bewirken? Und damit nahm das Schicksal dann seinen komischen Lauf. Judas Ischariot, der Verräter, wird erst zum tragischen, dann zum definitiven Helden. Auch wenn er inzwischen schon längst keiner mehr sein mag; oder gerade darum. 1951, auf dem Höhepunkt der Kalten- Kriegs-Hysterie, nennst Du Namen, beweist dem „Komitee gegen unamerikanische Um- triebe“, was es hören will und von Dir erwartet: dass Du unamerikanisch gedacht und gehandelt hast. Quod erat demonstrandum.

Das Amerika der moral majority tanzt den großen Patrioten-Reigen, Ronald Reagan feuert flugs ein Telegramm ab, er sei so stolz auf Dich, und die Filmindustrie, die Dich eigentlich schon längst abgeschrieben hat (Deine Verachtung Hollywoods hast Du Dir allzu sehr anmerken lassen), zögert auch nicht eine Sekunde, aus dem „sauberen Kulturheld“ den Profit zu schlagen. 7 Jahre und 33 Filme hindurch mimst Du mit kalter Selbstverachtung den „hünenhaften Wikinger“ auf Rückpro- Meeren und Spanplatten-Decks, den Kriegshelden inmitten von Knallfröschen und Ketchup-Spritzern, den Südsee-Abenteurer an der Laguna-Beach ein paare Meilen südlich von Los Angeles, frisch geschminkt im Aircondition-Trailer. 7 Jahre Selbstbestrafung, dann segelst Du mit den Kindern nach Tahiti, fängst endgültig an zu schreiben und kehrst nie wieder nach Hollywood zurück. Aus. Klappe. Du hast die Freiheit gewählt.

Den scharfen Wind, der einem ins Gesicht bläst, kanntest Du von früher her. Aber man gewöhnt sich nicht an ihn. Zur Ruhe bist Du nie gekommen, auch nicht auf Deinem wunderschönen Flussboot „Pharos of Chaos“, mit dem Du jahrelang die Kanäle und Flüsse zwischen Rotterdam und Marseille befahren hast. Als wir uns das erste Mal begegnet sind, hast Du gesagt: „Ich bin ein Mann im Krieg mit mir selbst.“ Manche Menschen sind so. Und sie bleiben es auch, es sei denn sie begraben sich schon zu Lebzeiten mit Routine, Reichtum oder Ruhm. Mit Che Guevara hättest Du getauscht, hast Du mir einmal anvertraut, aber gleich noch Fidel Castro und Lech Walesa dazu genannt. Du hast den Sturm nicht nur nicht gescheut, Du hast ihn gesucht. Und der Sturm hat Dich gefunden.

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